Natur & Landschaft

Alte Buchen, gläserne Seen

Buchenwälder und Klarwasserseen – das sind die Markenzeichen des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land. Auf zwei Dritteln der Naturparkfläche wachsen Wälder. Besonders schön und ökologisch wertvoll sind die großen Buchenwälder. In Deutschland kommt die Buche nicht einmal mehr auf acht Prozent ihrer ursprünglichen Standorte vor – im Naturpark sind es noch rund 25 Prozent.

Mehr als 180 Seen gibt es im Naturpark, darunter viele hier zu Lande seltene Klarwasserseen. Rund die Hälfte aller nährstoffarmen Klarwasserseen Brandenburgs befindet sich in diesem Gebiet.

Der Große Stechlin – 425 Hektar groß und bis zu 69 Meter tief – ist der größte und bedeutendste in der gesamten norddeutschen Tiefebene. Sein Name kommt aus dem Slawischen. Entweder von „steklo” – das bedeutet „Glas” und weist auf das klare Wasser hin – oder von „-tek”, was so für „fließen, bewegen” steht. Schon bei mäßigem Wind schlagen auf dem Stechlin die Wellen erstaunlich hoch.

Der See wiederum ist der Namenspatron für Fontanes Spätwerk „Der Stechlin” und Brandenburgs zweitgrößtes Naturschutzgebiet.

 

Goldenes Auge

Das Wappentier des Naturparks ist die Schellente – ihr Fluggeräusch erinnert an das Schellen einer Glocke. Sie gehört zu den Tauchenten und jagt auf Sicht. Wegen ihres goldenen Augenrings wird sie im Englischen „Golden eye” genannt.

Die Schellente brütet in ehemaligen Schwarzspechthöhlen alter Buchen. Faszinierend ist der „Ausflug” der Jungenten. Die kleinen „Wattebäusche” springen aus den zum Teil acht Meter und höher liegenden Nestern zu Boden und watscheln der lockenden Entenmutter zum Gewässer nach. Deshalb ist das Stechlinseegebiet mit seinen Klarwasserseen und Altbuchenbeständen ein idealer Lebensraum der scheuen Ente.

Überall im Naturpark kommt auch der schwer zu beobachtende Fischotter vor. Der Biber und die europäische Sumpfschildkröte, Fischadler und Kranich, Eisvogel und Seeadler leben ebenfalls hier.